Zahlreiche Berichte in den Medien, Erinnerungen an den Geschichtsunterricht, Namen und Wörter wie Schah von Persien, Alexander der Große oder die so exotisch klingenden Städte wie Shiraz oder Isfahan wecken die Neugierde und den Tatendrang von chronisch Fernwehgeplagten.
So war es denn die Reise 58, „die große Iran-Rundreise“, die es mir angetan hatte und die ich – wie sich bald herausstellte – mit ausgesprochen netten Reisekameraden in Angriff nahm.
Vom 6.4. bis zum 27.4. 2018 besuchten wir eine Unmenge an kulturell interessanten, historisch faszinierenden und landschaftlich beeindruckenden Sehenswürdigkeiten, bestens betreut von einem wunderbaren Fahrer-Reiseleiterduo, beide waren mir schon aus früheren Reisen mit Rotel Tours bekannt.
Maria Dirkes-Kuhn war mir schon von meiner Südmarokko – Reise in bester Erinnerung, Fahrer Josef Vogl hatte uns seinerzeit schon auf der Irland Rundreise durch seine Fahr- und Kochkünste beeindruckt. Ergänzt wurde das Team in der Fahrerkabine durch Omid, unseren einheimischen Begleiter.
Lasse ich nun die Reise durch den Iran Revue passieren, so muss ich an erster Stelle die Menschen erwähnen, die mir in diesem Land begegnet sind. Man muss es selbst erlebt haben, diese Warmherzigkeit, diese Freundlichkeit, diese Gastfreundschaft kann man schwer in Worte fassen. Aus Autos, die unseren Bus überholten, wurden Hände zu Herzen geformt, „Welcome to Iran!“ hörte man allenthalben und bei fast jedem Tankstopp wurde man von allen möglichen Menschen angesprochen, zum Essen eingeladen oder der Wunsch nach einem gemeinsamen Foto wurde geäußert. Das habe ich noch bei keiner meiner zahlreichen Reisen auf diese Art erlebt.
Spontan fallen mir einige dieser unvergesslichen Erlebnisse ein. Bei einem Tankstopp lud mich ein Fernfahrer ein, sich zu ihm auf den Teppich zu setzen und einfach mitzuessen, das gleiche passierte an anderer Stelle mit einigen Studenten, die mich zu ihnen holten. Als ich in Hamadan abends in der Nähe des Hotels spazierte, sprach mich ein älterer Herr , der auf einer Parkbank saß, auf Englisch an und bat mich, sich zu ihm zu setzen, er wollte einfach ein bisschen plaudern. Was für ein nettes Gespräch, das sich da entwickelte! Unvergesslich sind mir die dunklen Augen des Jungen in schmutzigen Kleidern, der mir mit großem Stolz seine Schafherde zeigte und mich durch die Lehmruinen bei Damghan führte. In einem Park in Isfahan traf ich eine Gruppe von Schachspielern, die dort auf steinernen Schachtischen ihrem Hobby nachging. Da gab es trotz verschiedener Sprachen keine Verständigungsprobleme und ich wurde gleich eingeladen, einige Partien zu spielen! Derlei nette Begegnungen gab es zahlreiche, oftmals auch beim Mittag- und Abendessen bei privat geführten Familienbetrieben.
Aber blicken wir einmal auf das Reiseprogramm, das es wirklich in sich hat.
Auf dem Programm standen einmal zahlreiche Städte mit vielen interessanten Besichtigungspunkten:
In Teheran stimmt der Besuch des Nationalmuseums bereits auf den Besuch der weltberühmten Ausgrabungsstätte von Persepolis ein, der Besuch des Golestan-Palastes (der ehemalige Sitz des Schahs von Persien) bietet einmalige Einblicke in das luxuriöse Leben der Pahlevi-Dynastie.
Das bezaubernde Shiraz, die Stadt der Rosen, des Weins (den wir leider nicht verkosten konnten) und der Dichter sowie Isfahan mit seiner wunderschönen Architektur bleiben jedem Besucher im Gedächtnis.
Nicht weniger reizvoll sind die Wüsenstädte Yazd, Anarak Damghan sowie Rayen, die „Stadt aus Lehm“. Überall gibt es kulturhistorisch interessante Bauwerke, die sowohl das Herz historisch interessierter Reisender als auch das von Architekturfotografen höher schlagen lassen.
Beim Schlendern durch die Basare, beim Verweilen an öffentlichen Plätzen oder bei Moscheen lässt sich das Leben und bunte Treiben hervorragend beobachten.
Wir standen staunend vor den imposanten Grabanlagen der berühmten Großkönige Kyros, Dareios und Xerxes , auch die zahlreichen Mausoleen weltbekannter Philosophen, Naturwissenschaftler und Dichter gaben uns einen Einblick in das bedeutsame Erbe Persiens. Die hochinteressanten kulturhistorischen Vorträge unserer Reiseleiterin rundeten das angenehme Gesamtbild perfekt ab.
Auf dieser Reise erwarteten uns auch ganz besondere landschaftliche Highlights von fruchtbaren Tiefebenen bis hin zu majestätischen schneebedeckten Gipfeln.
Der Trip offroad mit einheimischen Fahrzeugen hinein in die Wüste Lut (inklusive grandiosem Sonnenuntergang in der Wüste) ist wirklich etwas ganz Besonderes.
Ich würde meinen, wer den Iran nicht nur aus den Medien kennen lernen will, sondern sich direkt vor Ort ein Bild machen möchte, ist mit dieser Reise, die ein unglaubliches Spektrum an Sehenswürdigkeiten abdeckt, bestens bedient.
von Karl-Heinz Schein
Hier noch eine kleine Bildergalerie:
danke für den tollen bericht und die grandiosen bilder. wenn ich nicht schon für den september den iran gebucht hätte , würde ich es jetzt tun. der bericht schürt die vorfreude und ich freu mich schon riesig darauf , alles mit eigenen augen zu sehen.
Sehr geehrter Herr, Sie haben den Iran und seine Leute sehr gut beschrieben, einen ausgezeichneten Reisebericht und großartige Bilder!
Die Iraner sind Nachkommen des alten Persiens und unterscheiden sich von anderen Völkern der Region. Ich würde es lieben, wenn einer der Politiker aus Deutschland Ihre Geschichte liest.
Mein Land Yugoslawien ähnelte dem heutigen Iran. Leider bombardierte unsere NATO die NATO mit Amerika an der Spitze. Deutschland hatte in diesem Krieg eine beschämende Rolle. Auch der Iran wird vorbereitet, und ich bin sehr traurig darüber. Ich danke Ihnen für dieses nette Gespräch über eine arme, aber ehrliche und gütige Nation!
Toller Artikel
Sehr schöne Fotos, die eine Sehnsucht nach diesem Land wecken, das ich hoffentlich
im nächsten Jahr besuchen kann.
Ich danke herzlich.
Tolle Fotos und damit freuen wir uns schon auf das nächste Jahr,
wo auch wir diese Reise erleben dürfen.